„Refuge: Stories of the Selfhelp Home“ beeindruckt Schüler*innen
Autorinnen: Philine Bauer, Anna Richardt (WPU Reporter*innen), Fotos: Frau Muthig
Bedrückte Stille füllt die Aula am Dienstag vergangener Woche (08.11.), als der Film von Ethan Bensinger über die Leinwand flimmert. Der Film heißt „Refuge: Stories oft he Selfhelp Home“ und genau das ist ihr neues Zuhause für die Bewohner*innen: Eine Zuflucht, ein sicherer Ort, weit weg von der Verfolgung in ihrer ehemaligen Heimat. In diesem Film wurden sechs jüdische Menschen, die vor dem Nazi-Regime geflohen sind und in den USA im „Selfhelp Home“ ein Zuhause gefunden haben, interviewt. In diesen sechs Interviews berichten sie von ihren individuellen Erlebnissen und von ihren Gedanken und Gefühlen zu dieser Zeit. Der Film ist mit vielen Bildern und einzigartigen Geschichten gestaltet und vermittelt die damaligen Ereignisse sehr eindrücklich. Es geht z. B. um die Erfahrungen der Betroffenen während der Novemberpogrome 1938, während der Flucht, aber auch in ihrer Zeit danach im „Selfhelp Home“. Die Interviews mit den Überlebenden des Holocausts sind emotional und offenbaren teils bisher verborgene Geschichten, über die sie lange, manchmal noch nie gesprochen haben. Sie bemerkten allerdings, dass dies vermutlich ihre letzte Chance war, ihre Geschichte mit anderen zu teilen.
Der Regisseur des Filmes, Ethan Bensinger, reist jedes Jahr aus den USA nach Deutschland um an Veranstaltungen wie diesen teilzunehmen. Der Fachbereichsleiter Olaf Reisinger pflegt einen engen Kontakt zu Bensinger und lädt ihn jedes Jahr an die OHS ein. Der Regisseur beantwortet die Fragen der Schüler*innen und erzählt von seinen Erfahrungen während der Produktion seines Herzensprojektes. Da seine eigene Familie Deutschland gerade noch rechtzeitig verlassen hat, fühlt er sich den damaligen Ereignissen sehr verbunden. Seine Familie hat ihren gesamten Besitz zurückgelassen, um ihr eigenes Leben zu retten.
Abschließend erzählt Bensinger den Schüler*innen der OHS von einer Bewohnerin, die ihn vor jeder Reise bat, den Kindern etwas auszurichten: „The younger generations should not feel guilt but the sence of responsibility to learn from the past.“ (Die jüngere Generation soll sich nicht schuldig fühlen, sich aber der Verantwortung bewusst sein, aus der Vergangenheit zu lernen.)
Auch lange nach dem Abschluss der Veranstaltung lassen die Ereignisse der Vergangenheit die Schüler*innen der teilnehmenden Klassen (Q3 und 10R) nicht los.