Konzept zur Suchtprävention der Otto-Hahn-Schule Frankfurt

(Erlass „Suchtprävention Schule“ vom 15.11.2022 Gült. Verz. Nr. 7200)

 

Autor: Herr Hock

 

Unterstufe – Klassenstufen 5 und 6

Im Mittelpunkt steht das Soziale Lernen (das Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs der Schüler und Schülerinnen untereinander und mit sich selbst) in Zusammenarbeit mit den Sozialpädagogen der Jugendhilfe im Rahmen der Tutorenstunden zur Stärkung der Persönlichkeit. Hierbei liegt der Schwerpunkt aber auch auf der Förderung von Schutzfaktoren und allgemeinen Lebenskompetenzen zu der Entwicklung eines gesunden Lebensstils.

  • Da das Einstiegsalter für Raucher inzwischen bei 11-12 Jahren liegt, wird die Teilnahme am internationalen Wettbewerb „Be Smart – Don`t Start“ oder das Projekt „Rauchfrei“ ab der Klassenstufe 6 empfohlen. Hier liegt das Hauptziel in der Verzögerung bzw. Verhinderung des Einstiegs in das Rauchen. Nichtrauchende Schülerinnen und Schüler sollen motiviert werden, weiterhin Nichtraucher zu bleiben. Außerdem sollen diejenigen, die schon mit dem Rauchen experimentieren, motiviert werden, wieder damit aufhören, damit sie nicht zu regelmäßigen Rauchern werden. Der Wettbewerb bzw. das Projekt sieht eine Einbeziehung der Eltern durch gezielte Elternarbeit vor. Es muss in jedem Schuljahr neu entschieden werden, ob die Klassen die begonnene Teilnahme am Wettbewerb „Be Smart – Don`t Start“ weiterführen, um dann auch die vorgeschlagenen Projekte mit Rollenspielen, Plakataktionen etc. weiterhin durchzuführen.

 

 

Mittelstufe – Klassen 7 bis 10

Das Thema „Sucht“ (Nikotin, Alkohol, Drogen, Glücksspiel, Essverhalten) wird hier in den Fächern Biologie, Physik/ Chemie und Religion/ Ethik unter verschiedenen Aspekten angesprochen.

Viele Lehrerinnen und Lehrer dieser Klassenstufen haben an der Fortbildung „Lions Quest“ teilgenommen.  Die ausgebildeten Lehrkräfte nutzen die Bausteine des Trainingsprogramms für ihre Unterrichtskonzeption. Das Konzept wird bis zum 10. Jahrgang umgesetzt, da sich die Stärkung der Persönlichkeit als wesentlicher Unterrichtsinhalt im gesamten Präventionsbereich darstellt.

  • In der AG „Digitale Helden“ werden die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit persönlichen Daten im Internet, sozialen Netzwerken und bei der Prävention von Cybermobbing beraten. Weitere medienpädagogische Angebote dienen der Erziehung zu einer verantwortungsbewussten Nutzung digitaler Medien zur Vermeidung eines übermäßigen Konsums u.a. von Smartphones, Spielkonsolen etc.
  • Das Projekt „PiT Hessen (Prävention im Team)“ in der Jahrgangsstufe 7 ist ein Gewaltpräventionsprogramm, das das Ziel verfolgt, potentielle Opfer zu stärken, in Gewaltsituationen Handlungsoptionen zu haben und damit präventiv zu wirken. Es basiert auf der Teambildung und Kooperation von Schule, Polizei und Jugendhilfe. Diese Teams führen Trainingsmaßnahmen mit Schülerinnen und Schülern durch, die in den Bereich des sozialen Lernens zu verorten sind. Dies dient wie die Suchtprävention dazu, dass nicht Risiken wie Gewaltverhalten im Zentrum der pädagogischen Arbeit stehen, sondern das gemeinsame Lernen und Arbeiten in den Vordergrund rückt.
  • Informationsveranstaltung „Sucht – sehen, verstehen, richtig handeln“ für die ganze Jahrgangsstufe 8 durch die Beratungslehrkraft der Otto-Hahn-Schule zum Thema „Legale und illegale Drogen“. Anhand eines Vortrags werden anknüpfend an das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler verschiedene Drogenarten und die damit verbundenen Wirkungsweisen und Risiken dargestellt. Im Anschluss findet eine Frage- und Diskussionsrunde im Plenum statt. Im Rahmen dieser universellen Prävention sollen die Jugendlichen aufgeklärt und bezüglich des Gebrauchs von Suchtmitteln sensibilisiert werden.
  • „Workshop: Null Alkohol voll Power“ für den Jahrgang. Im Zentrum dieses Workshops stehen Diskussionen und Informationen zu Alkohol. Es kommt zu reflektierenden Gesprächen anhand von Info- und Arbeitsblättern sowie einem Quiz (https://www.null-alkohol-voll-power.de/checken/news-und-fakten). Die Jugendlichen erhalten die Möglichkeit, offen über Erfahrungen und Probleme zu reden. Vor allem das Quiz bietet hierbei einen Anlass, ungezwungen und spielerisch über das Thema Alkoholkonsum zu sprechen.

 

 

Oberstufe – Einführungs- und Qualifikationsphase

In der Oberstufe liegt der Schwerpunkt auf der Beratung bei allen relevanten Fragen und Problemen von Schülerinnen und Schülern zum Thema Drogen und der Vermittlung von Hilfsangeboten zu den verschiedenen stoffgebundenen und stoffungebundenen Süchten durch die Beratungslehrkraft.

Im Rahmen der selektiven und indizierten Prävention hat hier Schule den Auftrag, Personen mit Risikofaktoren bezüglich Suchterkrankungen individuell zu stützen und zu fördern und durch geeignete Maßnahmen (z.B. Cabs, FRED, Rauchmelder) zur Minderung der Risikofaktoren beizutragen bzw. soll sie bezüglich der Rückfallprophylaxe ihren Beitrag zur Vermeidung von Rückfällen Betroffener zu leisten.[1]

  • In Kooperation mit den Jugend- und Drogenberatungsstellen (JDB) werden verschiedene Projekte zur Sucht-/ AIDS- und Drogenprävention in jedem Schuljahr angeboten, die durch externe Fachleute durchgeführt werden.
  • Teilnahme an der Studie „Monitoring Systems Drogentrends (MoSyD)“ in Zusammenarbeit mit dem Centre for Drug Research der Goethe-Universität Frankfurt und dem Drogenreferat der Stadt Frankfurt zur Untersuchung des Freizeit- und Konsumverhaltens Jugendlicher der 10. bis 12. Jahrgangsstufe zu Präventionszwecken.
  • Bei der Studienfahrt nach Wetzlar/Limburg wird allen Schülerinnen und Schülern der E-Phase ein Workshop zur Sucht- und Drogenberatung angeboten. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler hauptsächlich ihr eigenes Konsumverhalten reflektieren und werden über die verschiedenen Wirkungsweisen von Drogen aufgeklärt. Bei Fragen und weiterem Bedarf werden Einzeltermine zur Beratung angeboten.
  • Durchführung des Workshops „Rausch und Risiko“ in allen Kursen der E-Phase durch die Fachstelle für Prävention. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit erster Rauscherfahrungen mit unterschiedlichsten Substanzen oder Verhaltensweisen. Die meisten Menschen suchen den Rauschzustand nicht nur um belastenden Situationen zu entfliehen, sondern auch aus Genuss, zur Entspannung oder Lebensfreude. Rauschzustände sind jedoch auch mit einem Risiko verbunden. Darum ist eine Auseinandersetzung mit dem Thema Rausch und die Entwicklung einer Risikokompetenz wichtig. In diesem interaktiven Workshop wird mit den Teilnehmenden über die Bedeutung von Rauscherfahrung im Lebensalltag gesprochen, um eine gesunde Einschätzung zum eigenen Konsumverhalten zu fördern. Die Teilnehmenden werden über Wirkungsweisen und Risikopotential informiert. Sie reflektieren ihre eigene Haltung und das persönlichen Konsumverhalten. Die Teilnehmenden kennen das Hilfesystem und erhalten weiterführende Informationsmaterialien. (https://fachstelle-praevention.de/workshop-rausch-risiko)

Allgemein gilt auch im Bereich der Oberstufe, dass das Konzept der Suchtprävention in unserer Schule von den Eltern mitgetragen werden muss, um die Wirksamkeit der vorbeugenden Maßnahmen zu erhöhen.

 

(Aktueller Erlass „Suchtprävention in der Schule“: https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/VVHE-VVHE000019504)

 

1 vgl. Erlass Suchtprävention in der Schule Hessen vom 15.11.2022. Gült. Verz.Nr. 7200