Konzept zur Suchtprävention der Otto-Hahn-Schule Frankfurt
(Erlass „Suchtprävention Schule“ vom 06.05.2015 Gült. Verz. Nr. 7200)
Autor: Herr Hock
Unterstufe – Klassenstufen 5 und 6
Im Mittelpunkt steht das Soziale Lernen (das Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs der Schüler und Schülerinnen untereinander und mit sich selbst) in Zusammenarbeit mit den Sozialpädagogen der Jugendhilfe im Rahmen der Tutorenstunden zur Stärkung der Persönlichkeit. Hierbei liegt der Schwerpunkt aber auch auf der Förderung von Schutzfaktoren und allgemeinen Lebenskompetenzen zu der Entwicklung eines gesunden Lebensstils.
Da das Einstiegsalter für Raucher inzwischen bei 11-12 Jahren liegt, wird die Teilnahme am internationalen Wettbewerb „Be Smart – Don`t Start“ oder das Projekt „Rauchfrei“ ab der Klassenstufe 6 empfohlen. Hier liegt das Hauptziel in der Verzögerung bzw. Verhinderung des Einstiegs in das Rauchen. Nichtrauchende Schülerinnen und Schüler sollen motiviert werden, weiterhin Nichtraucher zu bleiben. Außerdem sollen diejenigen, die schon mit dem Rauchen experimentieren, motiviert werden, wieder damit aufhören, damit sie nicht zu regelmäßigen Rauchern werden. Der Wettbewerb bzw. das Projekt sieht eine Einbeziehung der Eltern durch gezielte Elternarbeit vor. Es muss in jedem Schuljahr neu entschieden werden, ob die Klassen die begonnene Teilnahme am Wettbewerb „Be Smart – Don`t Start“ weiterführen, um dann auch die vorgeschlagenen Projekte mit Rollenspielen, Plakataktionen etc. weiterhin durchzuführen.
Mittelstufe – Klassen 7 bis 10
Das Thema „Sucht“ (Nikotin, Alkohol, Drogen, Glücksspiel, Essverhalten) wird hier in den Fächern Biologie, Physik/ Chemie und Religion/ Ethik unter verschiedenen Aspekten angesprochen.
Viele Lehrerinnen und Lehrer dieser Klassenstufen haben an der Fortbildung „Lions Quest“ teilgenommen. Die ausgebildeten Lehrkräfte nutzen die Bausteine des Trainingsprogramms für ihre Unterrichtskonzeption. Das Konzept wird bis zum 10. Jahrgang umgesetzt, da sich die Stärkung der Persönlichkeit als wesentlicher Unterrichtsinhalt im gesamten Präventionsbereich darstellt.
In der AG „Digitale Helden“ werden die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit persönlichen Daten im Internet, sozialen Netzwerken und bei der Prävention von Cybermobbing beraten. Weitere medienpädagogische Angebote dienen der Erziehung zu einer verantwortungsbewussten Nutzung digitaler Medien zur Vermeidung eines übermäßigen Konsums u.a. von Smartphones, Spielkonsolen etc.
Das Projekt „PiT Hessen (Prävention im Team)“ in der Jahrgangsstufe 7 ist ein Gewaltpräventionsprogramm, das das Ziel verfolgt, potentielle Opfer zu stärken, in Gewaltsituationen Handlungsoptionen zu haben und damit präventiv zu wirken. Es basiert auf der Teambildung und Kooperation von Schule, Polizei und Jugendhilfe. Diese Teams führen Trainingsmaßnahmen mit Schülerinnen und Schülern durch, die in den Bereich des sozialen Lernens zu verorten sind. Dies dient wie die Suchtprävention dazu, dass nicht Risiken wie Gewaltverhalten im Zentrum der pädagogischen Arbeit stehen, sondern das gemeinsame Lernen und Arbeiten in den Vordergrund rückt.
Informationsveranstaltung „Sucht – sehen, verstehen, richtig handeln“ für die ganze Jahrgangsstufe 8 durch die Beratungslehrkraft der Otto-Hahn-Schule zum Thema „Legale und illegale Drogen“. Anhand eines Vortrags werden anknüpfend an das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler verschiedene Drogenarten und die damit verbundenen Wirkungsweisen und Risiken dargestellt. Im Anschluss findet eine Frage- und Diskussionsrunde im Plenum statt. Im Rahmen dieser universellen Prävention sollen die Jugendlichen aufgeklärt und bezüglich des Gebrauchs von Suchtmitteln sensibilisiert werden.
„Alice-Schulprojekt zu Drogen und Musik“ des „Alice-Project/ Basis e.V.“ als Projekttag für den 10. Jahrgang (auch für die Einführungsphase der Oberstufe). Alle Projektteile werden von Alice-Mitgliedern geleitet. Im Zentrum des ersten Teils stehen Diskussionen und Informationen zu Drogen. Es kommt zu reflektierenden Gesprächen in angeleiteten Kleingruppen zu Themen wie: „Kiffen ist gesund?“, „Saufen ist geil?“ und „Ecstasy macht glücklich?“ sowie „Was tun, wenn jemand Drogen nimmt?“. Die Jugendlichen erhalten hierbei die Möglichkeit, offen über Erfahrungen und Probleme zu sprechen. Der zweite Abschnitt beinhaltet Kreativangebote. Den Jugendlichen werden neue Formen spielerischer Kommunikation vermittelt wie z.B. Jonglage- und Trommeltechniken. Das kreative Potential der Schülerinnen und Schüler, das gerade in der modernen Konsumgesellschaft oftmals verschüttet ist, wird durch das Angebot gezielt angesprochen.
Oberstufe – Einführungs- und Qualifikationsphase
In der Oberstufe liegt der Schwerpunkt auf der Beratung bei allen relevanten Fragen und Problemen von Schülerinnen und Schülern zum Thema Drogen und der Vermittlung von Hilfsangeboten zu den verschiedenen stoffgebundenen und stoffungebundenen Süchten durch die Beratungslehrkraft.
Im Rahmen der selektiven und indizierten Prävention hat hier Schule den Auftrag, Personen mit Risikofaktoren bezüglich Suchterkrankungen individuell zu stützen und zu fördern und durch geeignete Maßnahmen (z.B. Cabs, FRED, Rauchmelder) zur Minderung der Risikofaktoren beizutragen bzw. soll sie bezüglich der Rückfallprophylaxe ihren Beitrag zur Vermeidung von Rückfällen Betroffener zu leisten.1
In Kooperation mit den Jugend- und Drogenberatungsstellen (JDB) werden verschiedene Projekte zur Sucht-/ AIDS- und Drogenprävention in jedem Schuljahr angeboten, die durch externe Fachleute durchgeführt werden, z.B. das Alice-Project (s.o.).
Teilnahme an der Studie „Monitoring Systems Drogentrends (MoSyD)“ in Zusammenarbeit mit dem Centre for Drug Research der Goethe-Universität Frankfurt und dem Drogenreferat der Stadt Frankfurt zur Untersuchung des Freizeit- und Konsumverhaltens Jugendlicher der 10. bis 12. Jahrgangsstufe zu Präventionszwecken.
Bei der Studienfahrt nach Wetzlar wird allen Schülerinnen und Schülern der E-Phase ein Workshop zur Sucht- und Drogenberatung angeboten. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler hauptsächlich ihr eigenes Konsumverhalten reflektieren und werden über die verschiedenen Wirkungsweisen von Drogen aufgeklärt. Bei Fragen und weiterem Bedarf werden Einzeltermine zur Beratung angeboten.
Allgemein gilt auch im Bereich der Oberstufe, dass das Konzept der Suchtprävention in unserer Schule von den Eltern mitgetragen werden muss, um die Wirksamkeit der vorbeugenden Maßnahmen zu erhöhen.
1 vgl. Erlass Suchtprävention in der Schule Hessen vom 06.05.2015. Gült. Verz.Nr. 7200, S.2