Exkursion der 10GA in die Adlerwerke Frankfurt
Artikel: Eva Zerpilis (10Ga), Fotos: Herr Formella
Für viele von uns ist es unvorstellbar, dass mitten in Frankfurt ein Ort existiert, an dem Menschen unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten. Unser Besuch der Adlerwerke hat uns, der 10GA, auf eine spannende Weise gezeigt, wie wichtig es ist, sich solche Kapitel der Geschichte immer wieder präsent zu machen.
In den Adlerwerken befand sich zwischen August 1944 und März 1945 das KZ-Außenlager „Katzbach“. Insgesamt arbeiteten dort unter schrecklichen Bedingungen 1616 Menschen, die meisten waren ausländische Zivilarbeiter. Nur weinige der dort eingesperrten Menschen überlebten.
Nach einer kurzen Einführung klärten wir mit dem dort angestellten Ralph, unserem Geschichts- und Klassenlehrer Björn Formella und unserer Deutschlehrerin Anna Muthig grundlegende Fragen zu Arbeits- und Konzentrationslagern im Allgemeinen. Anschließend fanden wir uns in kleinen Gruppen zusammen und hatten Zeit, uns über ein dort behandeltes Thema mit den verschiedenen Ausstellungsstücken zu informieren. Uns begegneten viele kreative, eindrucksvolle und spannende Informationen in Form von großen, bunten Texten an Wänden, aktuellen Animationen und historischen Dokumenten. Nach sorgfältiger Ausarbeitung der gewählten Themen erstellten wir dazu noch passende Plakate und bereiteten uns auf eine kurze Präsentation dieser vor.
Wir lernten nicht nur, wie und warum das KZ-Außenlager Katzbach errichtet wurde und welche Rolle es im System der Konzentrationslager spielte, sondern auch über die gefangenen Häftlinge und Zwangsarbeiter:innen. Besonders im Fokus standen dabei natürlich die Biografien der einzelnen Personen, aber auch deren grausame Lebensumstände und Arbeitsbedingungen. Nicht nur, dass die Gefangenen unterernährt waren und unter Schlafmangel litten, so wurde ihnen unter anderem ständig für die kleinste menschliche Interaktion, welche die Nationalsozialisten als pöbeln oder verbalen Angriff gegen das System warnahmen, mit dem Tod im Konzentrationslager gedroht. Als besonders interessant empfanden wir, dass im KZ-Außenlager Katzbach zum Großteil Menschen ausländischer Herkunft gefangen genommen wurden. Meist waren diese slawischer Herkunft.
Obwohl die Adlerwerke im Frankfurter Gallus einst ein so düsterer Ort waren, gelang es den Austeller:innen den Raum modern, kreativ und mit vielen Lampen besonders hell zu gestalten, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Uns wurde nun wieder einmal klar, wie wichtig es ist, sich immer wieder vor Augen zu führen, wie schrecklich und erniedrigend die Zeit der NSDAP Herrschaft war und unter welchen grausamen Umständen die Menschen unter dieser litten.