Emotionale Verabschiedung unserer Schulleiterin
Autorin und Fotos: Frau Muthig
Wie verabschiedet man eine Schulleiterin, die fast 15 Jahre die Schule gestaltet, mit Herz und Verstand geleitet und nachhaltige Spuren hinterlassen hat? Wer die Antwort auf die Frage wissen wollte, musste am Freitag einen Blick in die große Aula der Otto-Hahn-Schule werfen, die über den letzten Sitzplatz hinaus gefüllt war. Kolleg*innen der OHS, Schulleiter*innen anderer Frankfurter Schulen, ehemalige und aktuelle Wegbegleiter*innen, Vertreter*innen aus dem Schulamt, Schüler*innen und weitere Gäste tummelten sich in der Aula, um Birgit Haake einen würdigen Abschied zu bereiten.
Das Kollegium der OHS hatte wochenlang getüftelt, (heimlich) geprobt, Videos produziert und am Programm gefeilt – alles, ohne dass Frau Haake auch nur vermutete, was genau sie an dem Mittag erwarten würde. Schon zu Beginn der Feier flossen die ersten Tränen der Rührung, als ein Video abgespielt wurde, auf dem alle Klassen der Schule in die Kamera winkten, Herzen formten und La-Ola-Wellen performten. Die Augen blieben auch nicht trocken, als Wooseok Kim, ehemaliger Schüler der OHS, am Klavier zusammen mit Zhanna Potseluieva-Duzhan (Q3b) an der Geige die Melodie aus „Die fabelhafte Welt der Amelie“ anstimmte. Ein weiterer Lieblingssong von Frau Haake folgte direkt im Anschluss: „Wonderful life“ von Black performte der Mittelstufenchor zusammen mit den beiden Genannten sowie mit Marcel Schmitz am Schlagzeug, ebenfalls ehemaliger Schüler der OHS, Daniel Scharfenberger am Bass sowie Anna Muthig am Saxophon (Lehrkräfte der OHS). Flashmobmäßig stand am Ende noch das ganze Kollegium im Publikum auf und sorgte so für einen weiteren Überraschungsmoment.
Eine kurze emotionale Verschnaufpause bekam Frau Haake während der Begrüßung von Ulrike Brauser (Stufenleitung 9/10) sowie Dirk Kapfenberger (stv. Schulleiter), der sich nach seinen einleitenden Worten neben Frau Haake auf die Couch setzte, um dort mit ihr zu plaudern. Mit kurzen Dialogen leitete Herr Kapfenberger immer wieder zu den neuen Programmpunkten über. Zahlreiche Wegbleiter*innen ergriffen das Wort und wollten Frau Haake verabschieden. Dabei gaben sie auch lustige Anekdoten zum Besten. So hatte Simone Leißner, Fachsprecherin Französisch, ein altes Protokoll der Fachkonferenz aus dem Jahr 2009 herausgekramt und Frau Haake auf zwei kleine Fehler hingewiesen. Diese versicherte mit einem Lächeln im Gesicht, sie würde das Protokoll noch überarbeiten – versprochen!
Die Redner*innen verwiesen immer wieder auf die großen Verdienste Frau Haakes für die Otto-Hahn-Schule, die sie aufgrund von ihrer Beharrlichkeit, ihrem großen Fachwissen und ihrer guten Vernetzung in und außerhalb der Schule erreicht hatte. Ob der Ausbau des Ganztagprofils, die Digitalisierung, die Um- und Neubauten – Frau Haake setzte sich immer zu 110% für ihre Schule ein.
Um auch „die Birgit hinter Frau Haake“ zu zeigen, hatten die Lehrerinnen Hanna Jungbluth und Anna Muthig ein Quiz vorbereitet, bei dem der Personalrat unter Beweis stellen musste, wie gut sie die private Frau Haake kennen. Der Saal rätselte fröhlich mit und wurde das eine oder andere Mal überrascht: Frau Haake hatte als Schülerin in der Oberstufe Latein abgewählt – und das, obwohl sie später passionierte Lateinlehrerin wurde. Und auch die Hochzeit in Las Vegas hatte niemand im Saal auf dem Schirm. Bei einem Glas Sekt konnte Frau Haake sich danach noch einmal entspannen und per Videobotschaft gesendete Grüße der Schüler*innenschaft sowie des Kollegiums genießen.
Rockig wurde es bei dem Musikbeitrag des Kollegiums „Alles passiert unter den Wolken“, in dem zwei Tote-Hosen-Songs, von denen Frau Haake ein Fan ist, teils umgedichtet und miteinander kombiniert wurden. Angeleitet wurde der Song vom dynamischen Musiklehrer Herr Scharfenberger. Frau Haakes Faible für Rockmusik griff auch die Rockband mit ihrem Song „These boots are made for walking“ auf – passenderweise zu Frau Haakes Hobby, dem Wandern.
Doch bevor die Band die Bühne betrat, trat noch Frau Haake selbst ans Mikrofon, um ihre Abschiedsrede zu halten. Sie blickte dabei nicht nur auf 15 Jahre OHS zurück, sondern auf ihre gesamte Laufbahn als Lehrerin. Besonders gerührt zeigte sie sich davon, dass so viele Menschen, die sie in den letzten Jahrzehnten begleitet hatten, anwesend waren. Ein großes Dankeschön ging auch an ihren Ehemann, der ihr zuhause immer den Rücken freigehalten hatte. Nach ihren letzten Worten standen alle Anwesenden auf und drückten der nun ehemaligen Schulleiterin durch einen langanhaltenden Applaus ihre Anerkennung aus.
Frau Haake wird der OHS fehlen!