Physik LK in Darmstadt
Autoren und Fotos: Physik-LK der Q2 und Herr Lamprecht
Mit dieser nicht ganz ernstgemeinten Frage machte sich der Q2-Physik-Leistungskurs von Herrn Dr. Lamprecht am Donnerstag, den 13. Juni 2024 auf nach Darmstadt um die GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) und die Baustelle für den Großbeschleuniger FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) zu besichtigen.
Der Name der GSI kommt von schweren Ionen, also Atomen mit großer Masse, denen Elektronen aus der Atomhülle geklaut werden und sie so zu Ionen machen. Diese schweren Ionen werden in Darmstadt erforscht und es wurden u.a. fünf schwere Elemente des Periodensystems sogar durch die GSI entdeckt bzw. zum ersten Mal hergestellt. Mit Hilfe der beschleunigten Ionen wird dort auch zu Fragen der Atom- und Kernphysik sowie zu biologischen und medizinischen Fragen geforscht.
Während der Führung haben wir an verschiedenen Stationen haltgemacht: Als erstes waren wir in einem Raum in dem die speziell entwickelten supraleitende Magnete für den neuen Beschleuniger getestet werden. Es ist wichtig, dass die Magnete den Bedingungen im Teilchenbeschleuniger standhalten können. Bevor nicht die richtigen Materialien gefunden und ausreichend getestet wurden, werden die Magneten nicht in den neuen Teilchenbeschleuniger FAIR eingebaut, da man nachträglich nur schwer Korrekturen vornehmen kann. Diese vorausschauenden Planungen haben uns beeindruckt.
Auf dem Gelände der GSI gibt es im Moment eine riesige Baustelle. Es wurde schon bei der Gründung der GSI in den 1960iger Jahren mitgedacht, dass Erweiterungen möglich bleiben. Deshalb wählten sie bei der Gründung den Standort bei Darmstadt aus. Für den Bau von FAIR müssen 2 Mio. m³ Erde bewegt werden- so viel wie für 5000 Einfamilienhäuser. Zudem müssen 600.000m³ Beton verbaut, so viel wie 8-mal das Fußballstadion von Frankfurt und 65000 Tonnen Stahl werden benötigt, das entspricht 9 Eifeltürmen. Zu Beginn unserer Führung bekamen wir ein Video gezeigt, bei dem wir sehen einen konnten, wie FAIR in einigen Jahren aussehen soll. Auf der Aussichtsplattform konnten wir schon einige Blicke auf den Ringbeschleuniger, sowie auf deren Gebäude werfen, wo später mit beschleunigten Ionen und auch Antiprotonen experimentiert werden soll.
Zum Abschluss durften wir noch einen Blick in den Hauptkontrollraum werfen. Dieser vereint die alte Ursprungszeit (Inbetriebnahme Ende der 1960iger Jahre) mit der neusten aktuellen Technik. Hier überwachen Wissenschaftler rund um die Uhr in einem 3-Schichten System den Beschleunigerbetrieb und sorgen dafür, dass ein reibungsloser Ablauf der Experimente herrscht und alle Systeme problemlos laufen.